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Teilhabeatlas Kinder und Jugendliche: Deutlich mehr Schulabbrecher im Osten Deutschlands

- Erschienen am 30.07.2025

Der ‘Teilhabeatlas Kinder und Jugendliche’ untersucht regionale Unterschiede in Bezug auf die Teilhabechancen von jungen Menschen im Alter zwischen 6 und 25 Jahren. In Deutschland wurden hierfür 400 Landkreise und kreisfreie Städte anhand von neun Indikatoren wie Kinderarmut, Schulabbrecher-Quote oder die Erreichbarkeit von Schulen, Bushaltestellen und Kinderarztpraxen ausgewertet.

Die Ergebnisse zeigen große regionale Unterschiede: In den ostdeutschen Bundesländern lag der Anteil der Schulabbrechern im Jahr 2022 vielerorts bei zehn bis 15 Prozent. So würden über 12 Prozent der jungen Menschen in der Uckermark und im Landkreis Prignitz mit stark verringerten Chancen auf einen Ausbildungsplatz in den nächsten Lebensabschnitt starten. In vielen Kreisen und kreisfreien Städten im Westen und Südwesten sind dies deutlich weniger. Auch die Kinderarmut variiert stark – in Teilen des Ruhrgebiets liegt sie bei 20 bis 30 Prozent, in wohlhabenden ländlichen Regionen Süddeutschlands unter 4 Prozent.

Die Studie wurde vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung gemeinsam mit der Wüstenrot Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung durchgeführt. Ergänzt wurden sie durch qualitative Gespräche mit jungen Menschen vor Ort, um ihre Wahrnehmung und Wünsche zu erfassen. Sie würden sich demnach drei Kernelemente wünschen: vielfältige Freizeitangebote, die sie selbst gestalten können, mehr Selbstbestimmung etwa durch sichere Mobilität und echte Beteiligung auf Augenhöhe. (SH)

Den Teilhabeatlas finden Sie auf der Website vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung.