Auftakt „Brandenburger Wirtschaftsgespräche“: Golze und Gerber sprechen mit Frauen in Führungspositionen
- Erschienen am - PresemitteilungUnternehmerinnen haben einen großen Anteil an der guten wirtschaftlichen Entwicklung Brandenburgs. Aber der Anteil von Frauen in der Unternehmensspitze ist immer noch gering: In Brandenburg beträgt der Frauenanteil in der privaten Wirtschaft auf der obersten Führungsebene nur 29 Prozent (West: 24 Prozent, Ost: 30 Prozent). Das Thema Frauen in Führungspositionen ist ein Schwerpunkt der neuen Veranstaltungsreihe „Brandenburger Wirtschaftsgespräche mit Unternehmerinnen“. Zum Auftakt werden Arbeitsministerin Diana Golze und Wirtschaftsminister Albrecht Gerber heute Abend in Potsdam mit Unternehmerinnen und Wissenschaftlerinnen über wirtschaftliche Herausforderungen wie Fachkräftesicherung und Digitalisierung, aber auch über Karriere-Hürden für Frauen sprechen. Ende des Jahres ist ein weiteres Wirtschaftsgespräch geplant, im nächsten Jahr soll dann eine große Fachtagung folgen. Mehr Frauen in Führungspositionen ist ein Ziel der rot-roten Landesregierung.
Arbeitsministerin Diana Golze sagte: „Der Frauenanteil in Führungspositionen stagniert seit Jahren. Die Ursachen dafür sind vielfältig, hängen jedoch maßgeblich mit strukturellen Benachteiligungen zusammen. Noch immer wird es Frauen oft nicht zugetraut, ein Unternehmen erfolgreich führen zu können. Dabei gibt es so viele gute Beispiele, die dieses Vorurteil eindrucksvoll widerlegen! Die Schranke in den Köpfen, die hartnäckigen Geschlechterstereotypen und tradierten Rollenzuweisungen sowie die nach wie vor männlich dominierten Netzwerke beim beruflichen Aufstieg sind es, die Frauen in ihrer Karriere besonders behindern. Mit den ‚Brandenburger Wirtschaftsgesprächen mit Unternehmerinnen‘ wollen wir den veralteten Rollenbildern moderne, weibliche Vorbilder entgegensetzen und ein starkes Signal an Wirtschaft und Gesellschaft senden. Wir brauchen viel mehr Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft.“
Wirtschaftsminister Albrecht Gerber sagte: „Erfolgreiche märkische Unternehmerinnen bringen nicht nur die von ihnen geführten Firmen nach vorn, sie leisten auch einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes. Nach wie vor wagen aber weniger Frauen als Männer den Schritt in die Selbstständigkeit. Das ist bedauerlich. Überzeugende Vorbilder, nämlich erfolgreiche Unternehmerinnen, machen Mut. Bei unserer neuen Gründungs- und Unternehmensnachfolgestrategie wird die Förderung von Gründerinnen ein wichtiger Aspekt sein. Zudem setzt die Landesregierung auf Rückkehrerinnen. In den neunziger Jahren und auch noch danach sind überdurchschnittlich viele gut ausgebildete Frauen aus Brandenburg weggezogen. Mittlerweile wächst erfreulicherweise die Zahl derer, die mit wertvollen beruflichen Erfahrungen im Gepäck in ihre alte Heimat zurückkehren wollen. Um diesen positiven Trend zu verstärken, unterstützt die Landesregierung Initiativen, die Rückkehrerinnen und Rückkehrern helfen, auf dem brandenburgischen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.“
Im Jahr 2013 wurde die Novellierung des brandenburgischen Landesgleichstellungsgesetzes beschlossen. Seitdem werden auch privatrechtliche Unternehmen, an denen das Land Brandenburg mehrheitlich beteiligt ist, in den Geltungsbereich des Landesgleichstellungsgesetzes einbezogen. Das bedeutet u.a., dass bei der Besetzung von Stellen mit Leitungsfunktionen eine Frauenquote von mindestens 50 Prozent berücksichtigt werden müssen. Wird diese Quote in der entsprechenden Führungsebene noch nicht erreicht, sind Frauen bei gleichwertigen Qualifikationen gegenüber männlichen Mitbewerbern bevorzugt einzustellen.
Auch den Frauenanteil in Aufsichtsräten von Unternehmen, an denen das Land beteiligt ist, konnte die Landesregierung in den vergangenen Jahren deutlich erhöhen: Die vom Land besetzten Aufsichtsratsmandate sind heute zu 58 Prozent mit Frauen besetzt, im Jahr 2006 lag dieser Anteil noch bei 16 Prozent.
Bereits seit dem Jahr 2003 verleiht die brandenburgische Landesregierung alle zwei Jahre den Preis „Unternehmerin des Landes Brandenburg“.