Sozialstaatssekretärin Hartwig-Tiedt ehrt 3000. ehrenamtliche Helferin im Land
- Erschienen am - PresemitteilungSozialstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt hat heute in Bad Liebenwerda die 3000. Helferin für ihren ehrenamtlichen Einsatz in niedrigschwelligen Betreuungs- und Entlastungsangeboten im Land Brandenburg ausgezeichnet. Die Geehrte, Petra Heinrich, absolviert derzeit einen Qualifizierungskurs der für den Ausbau dieses Angebotes zuständigen „Fachstellen Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg“. Hartwig-Tiedt: „Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer wie Petra Heinrich tragen durch ihren Einsatz dazu bei, pflegende Angehörige von ihrem äußerst anstrengenden Pflegealltag zu entlasten. So können Pflegebedürftige länger in der gewohnten Häuslichkeit bleiben.“
Der erste Qualifizierungskurs für ehrenamtliche Helferinnen und Helfer fand bereits im Dezember 2002 in Teltow statt. Pro Jahr gibt es 16 bis 18 Kurse mit einem Umfang von 30 Stunden. Zu den Themen gehören u.a. Ressourcen und Kompetenzen älterer Menschen, Umgang mit Krisen und Notfallsituationen, Kommunikation und Umgang mit Menschen mit Demenz sowie psychosoziale Situation der pflegenden Angehörigen.
Im Jahr 2014 erhielten über 5.500 pflegebedürftige Frauen und Männer Unterstützung durch niedrigschwellige Betreuungsangebote. Die Betreuung erfolgt entweder in der Häuslichkeit oder in Gruppen. Für die Inanspruchnahme von niedrigschwelligen Betreuungs- und Entlastungsangeboten stehen den anspruchsberechtigten Versicherten monatlich 104 bzw. 208 Euro als Kostenerstattung durch die Pflegekassen zu. Zusätzlich können bis zu 40% des Sachleistungsbetrages der jeweiligen Pflegestufe umgewidmet und für die Inanspruchnahme dieser Angebote eingesetzt werden. Almuth Hartwig-Tiedt: „Das Land Brandenburg hat beim Auf- und Ausbau von niedrigschwelligen Betreuungs- und Entlastungsangeboten eine hervorragende Entwicklung genommen und ist bundesweit beispielgebend. Dieser Erfolg ist auch den 3.000 qualifizierten Helferinnen und Helfern zu verdanken, deren ehrenamtliches Engagement für die Gesellschaft von unschätzbarem Wert ist.“
Es habe sich bewährt, so Hartwig-Tiedt weiter, dass bereits 2003 eine landesweite Koordinierungsstelle für den Auf- und Ausbau niedrigschwelliger Betreuungsangebote eingerichtet wurde. Land und Pflegekassen haben gefördert, die Alzheimergesellschaft Brandenburg sehr gute Aufbauarbeit geleistet. Jetzt haben die „Fachstellen Altern und Pflege Quartier“ die Aufgaben der Koordinierung des Auf- und Ausbaus sowie der Weiterentwicklung niedrigschwelliger Angebote übernommen.
Ziel des Modellprojektes „Fachstellen Altern und Pflege im Quartier“, das am 1. Oktober 2015 startete, ist es, Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden aber auch Initiativen und lokale Akteure in der Pflege bei der weiteren Entwicklung einer regionalspezifischen Infrastruktur für ein selbstbestimmtes und teilhabeorientiertes Leben im Alter zu unterstützen.
Sozialministerin Diana Golze startete im Herbst 2015 die Brandenburger Pflegeoffensive. Damit leistet die Landesregierung einen Beitrag, die künftige Pflegeversorgung im Land Brandenburg zu sichern und die Politik des aktiven und gesunden Alterns fortzusetzen. Zu den Maßnahmen gehören u.a. das Modellprojekt „Fachstellen Altern und Pflege im Quartier“, das „Kompetenzzentrum Demenz für das Land Brandenburg“ sowie das Modellprojekt „Innovative Personaleinsatz- und Personalentwicklungskonzepte“.
Im Jahr 2013 lebten in Brandenburg knapp 135.000 Menschen, die 80 Jahre alt oder älter waren. Laut der Bevölkerungsprognose für das Land Brandenburg, die das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg im Jahr 2015 herausgegeben hat, wird diese Zahl bis 2040 um 117 Prozent auf über 292.000 Menschen steigen.