Erfahrungsaustausch 'Willkommen in Brandenburg'
- Erschienen amAm 17. Februar 2025 fand in der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) der erste Erfahrungsaustausch des ESF+-Programms 'Willkommen in Brandenburg' im Jahr 2025 statt, auch in diesem Jahr organisiert durch das Team Arbeit der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB). Neben dem Austausch der Projekte untereinander, stellte sich die KAUSA Landesstelle vor und im Rahmen zweier Workshops konnten neue Ansätze in der Integrationsarbeit thematisiert werden. BRANDaktuell fasst die Highlights zusammen.
Drei Mal pro Jahr kommen die Projektverantwortlichen sowie Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MWAEK), der WFBB und der ILB zusammen, um sich zu Highlights und Herausforderungen auszutauschen. Obwohl die Mitarbeitenden in den Welcome Centern - oft selbst Menschen mit Migrationsgeschichte – aufgrund der gesamtgesellschaftlichen Situation – mit zunehmender Fremdenfeindlichkeit konfrontiert werden und damit verbunden eine wachsenden Angst bei den Ratsuchenden wahrnehmen, sind alle Projektmitarbeitenden täglich motiviert im Einsatz, um allen Widerständen zum Trotz dazu beizutragen, dass Integration selbst in schwierigen Zeiten gelingt.
Highlights aus der Projektarbeit
Zu Recht waren viele Projekte stolz auf die stattliche Anzahl an durchgeführten Beratungen, wobei das erst im Sommer 2024 gestartete Welcome Center Spree-Neiße mit bereits mehr als 250 Beratungen einen echten Kickstart hingelegt hat. Auch die Aufstockung personeller Kapazitäten wurde von Cottbus und Frankfurt/Oder als Highlight genannt.
Außerdem wurde das Ausweiten der Netzwerke und die vermehrte Kooperation mit Partnern von den Projekten als sehr hilfreich bewertet. Eberswalde arbeitet stärker mit lokalen Akteuren zusammen, in Fürstenwalde wurde die Zusammenarbeit mit dem IQ-Netzwerk intensiviert und Schwedt/Oder freute sich über die Einbindung in die Arbeitsgruppe 'Arbeit und Bildung' auf Landkreisebene. Alle Vertreterinnen und Vertreter der Projekte sind sich aber vor allem auch darin einig, dass die wahren Highlights durch ihre tägliche Arbeit und die zahlreichen Erfolgsgeschichten geschaffen werden und die Ratsuchenden erfolgreich in Arbeit, Bildung oder Ausbildung vermittelt werden.
Neues aus dem MWAEK und der ILB
Nach den Kurzberichten der Projekte lieferte Dina Ulrich aus dem Referat Arbeitsmarktintegration, Fachkräfte des MWAEK aktuelle Beschäftigungszahlen, aus denen u. a. hervorgeht, dass im Jahr 2024 weniger Integrationskurse wahrgenommen wurden, bei gleichzeitigem Anstieg der Teilnahme in berufsbezogenen Deutschkursen (Job-BSK). Außerdem nutzte sie die Gelegenheit, von im Bereich Fachkräfteeinwanderung gestarteten Projekten zu berichten, die u. a. auf die Anwerbung ausländischer Pflegefachkräfte abzielen.
Antje Kühnert, Leiterin des Referats Soziale Innovation der ILB, startete ebenfalls mit ein paar Zahlen: Allein in den ersten beiden Jahren des neu gestarteten ESF+-Förderprogramms wurden bereits 1,6 Millionen Euro ausgezahlt. In 2024 bewilligte aber nicht abgerufene Mittel wurden ins Jahr 2025 verschoben. Zudem informierte sie über den bald startenden zweiten Förderaufruf: Ab dem 7. April können wieder Anträge über das Kundenportal der ILB gestellt werden. Bis zum 23. Mai 2025 können die Projekte ihren Fortbestand ab dem 1. Januar 2026 sicherstellen.
Welcome Center deutschlandweit erfolgreich
Gestärkt zurück aus der Mittagspause richteten die Brandenburger Welcome Center ihren Blick auf die bundesdeutschen Aktivitäten. Pervin Sucuoglu, Projektmanagerin beim International Talent Service der WFBB Arbeit, berichtete von einem Netzwerktreffen, bei dem sich Welcome Center aus ganz Deutschland mit Expertinnen und Experten zur Arbeitsmarktintegration austauschten.
Wie die Projektarbeit in Brandenburg noch optimiert werden kann, wurde im Rahmen zweier Workshops eruiert. Dabei gaben Projektverantwortliche Anreize, wie die Teilnehmendenakquise aktiv gestaltet und inwieweit die INTEGREAT-App für die Projektarbeit genutzt werden kann.
Vorstellung der KAUSA Landesstelle
Ein wichtiger Programmpunkt war die Vorstellung der KAUSA-Landesstelle, die sich für die Erhöhung der Ausbildungsbeteiligung von jungen Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung einsetzt. Mit Standorten in Oranienburg, Frankfurt/Oder und Cottbus unterstützt die KAUSA Landesstelle durch die umfassende Beratung und Information von Eltern und Jugendlichen, aber auch Unternehmen. Die KAUSA-Mitarbeitenden begleiten die Jugendlichen intensiv beim Weg in die Ausbildung und können nicht zuletzt durch eine umfassende Vernetzung mit zahlreichen Partnern oft die richtigen Weichen stellen, um die Ratsuchenden bedarfsgerecht und ganz individuell zu vermitteln.
Der erste WIB-Erfahrungsaustausch dieses Jahres zeigte eindrucksvoll, wie die Projekte durch Vernetzung, gezielte Maßnahmen und individuelle Begleitung zur erfolgreichen Integration beitragen. (JM)
- Ausführliche Informationen zum ESF+-Programm 'Willkommen in Brandenburg' finden Sie auf der Website der WFBB Arbeit und der ILB.
Gefördert aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Brandenburg.