ESF+-Erfolgsgeschichte: Neue Wege zur inneren Stärke
- Erschienen amDer TÜV Rheinland hat im Rahmen der ESF+-Richtlinie 'Integrationsbegleitung für Langzeitarbeitslose und Familienbedarfsgemeinschaften' ein Modellprojekt zur Stärkung der Resilienz umgesetzt. BRANDaktuell erläutert, warum es wichtig ist, die innere Widerstandsfähigkeit von Teilnehmenden und deren Kindern zu fördern, um so langfristig für mehr gesellschaftliche Teilhabe und bessere berufliche Integration zu sorgen.
Resilienz als Voraussetzung für Teilhabe
Resilienz ist die Fähigkeit, trotz widriger Umstände psychisch stabil zu bleiben und sich positiv weiterzuentwickeln. Fehlt diese Anpassungsfähigkeit können Menschen bei belastenden Ereignissen oder langanhaltendem Stress in ein seelisches Ungleichgewicht geraten, das unreguliert zu Unzufriedenheit, Burn-out oder psychischen Erkrankungen führen kann. Wer dauerhaft belastet ist, findet schwerer den Zugang zu Ausbildung oder Erwerbstätigkeit. Umso wichtiger ist es, Resilienz gezielt zu fördern und so langfristig Perspektiven zu schaffen.
Bausteine des Resilienztrainings
Das hat auch der TÜV Rheinland erkannt und im Rahmen des Modellprojekts ein Trainingsangebot entwickelt, das drei wesentliche Schwerpunkte beinhaltet. Zunächst einmal wurden Kurzkonzepte entwickelt, die modulare Trainingspläne für Erwachsene sowie für drei Altersgruppen von Kindern und Jugendlichen beinhalten. Die Module unterscheiden sich je nach Zielgruppe in Dauer, Zielsetzung und Methodik.
Zum Methodenkoffer gehören vielfältige Unterrichtseinheiten, Präsentationen, Einzel- und Gruppenübungen sowie Workshops. Er enthält zudem Instrumente zur Selbst- und Fremdeinschätzung, Interviews und Fragebögen, die eine differenzierte Reflexion und Evaluierung der Fortschritte ermöglichen.
Die Teilnehmergewinnung stellt einen weiteren zentralen Aspekt dar: Hier wurde systematisch erarbeitet, wie Interessierte angesprochen und zur Teilnahme motiviert werden können. Dabei spielte die Analyse und gezielte Einbindung geeigneter Netzwerkpartner eine entscheidende Rolle.
Fachlich fundierte Entwicklung und Umsetzung
Ein interdisziplinäres Team aus Sozialpädagogik und psychologischer Beratung entwickelte die Inhalte entlang der sieben Säulen der Resilienz. Entstanden sind Übungen u. a. zu Achtsamkeit, gesunder Lebensweise, kreativem Schreiben, Stressbewältigung, Meditation und Atemtechniken. Die Integrationsbegleitenden wurden eng eingebunden, ebenso wie etablierte und neue Kooperationspartner aus der Region. Das Erwachsenenmodul wurde in zwei Pilotphasen im Frühjahr und Herbst 2024 bereits erfolgreich getestet. Die Trainings für Kinder- und Jugendmodule sind für Ferienzeiten vorgesehen und altersgerecht differenziert. Eine Erprobung steht noch aus.
Transfer in die Praxis
Nun gilt es, die entwickelten Konzepte und den Methodenkoffer in die Praxis zu überführen und ihre Anwendung in weiteren Projekten zu ermöglichen. Mit Unterstützung der WFBB Arbeit und weiterer Partner könnten die Materialien digital zugänglich gemacht werden, sodass die Umsetzung auch seitens Projekten anderer Richtlinien möglich wäre. Nicht zuletzt durch Erfahrungsaustausche und begleitende Beratung könnte der Wissenstransfer gelingen und die Wirkung des Projekts über den ursprünglichen Rahmen hinaus entfaltet werden. (JM)
- Ausführliche Informationen zum ESF+-Programm 'Integrationsbegleitung für Langzeitarbeitslose und Familienbedarfsgemeinschaften' finden Sie auf der Website der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) sowie
- auf der Website der WFBB Arbeit.
Richtlinie: Integrationsbegleitung für Langzeitarbeitslose und Familienbedarfsgemeinschaften
ESF+-Gesamtsumme des Zuwendungsbescheids: 555.952,00 Euro
Titel des geförderten Projekts: Integrationsbegleitung Cottbus 2022-2025
Zuwendungsempfänger: TÜV Rheinland Akademie GmbH Cottbus
Durchführungsort: Land Brandenburg
Durchführungszeitraum: : 01.09.2022 bis 31.08.2025
Kontakt (Projektleitung): Anke Jäckel, Tel.: 49 (0)355-3573734, E-Mail: anke.jaeckel@de.tuv.com, Web: kurse.tuv.com/cottbus
Gefördert aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Brandenburg.