Toolbar-Menü

ESF+-Erfolgsgeschichte: Bienen und Arbeitsmarkt

- Erschienen am 05.04.2024
Arbeiten an Wabenrähmchen im Sozialbetrieb 'Honigwabe 2.0' (© IKW Rathenow)

Die fleißigen Arbeitsbienen sind ja allgemein für ihre Betriebsamkeit bekannt. Aber wie können Bienen helfen, wenn es um Integration in den Arbeitsmarkt geht? Dies scheint auf den ersten Blick schwer möglich. Doch die ESF+-Förderung 'Sozialbetriebe 2023' des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg (MWAE) und der Projektträger Institut für Kommunikation und Wirtschaftsbildung GmbH (IKW) in Rathenow zeigen einen Weg auf – mit dem Sozialbetrieb 'Honigwabe 2.0'.

Das Ziel der Förderung ist es, einen Beitrag zum Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit als einen Schwerpunkt der Arbeitsmarktpolitik Brandenburgs zu leisten. Der Sozialbetrieb stellt ehemals Langzeitarbeitslose sozialversicherungspflichtig an. Er assistiert mit fachlicher und sozialpädagogischer Unterstützung und akquiriert Aufträge bei regionalen Unternehmen und Kommunen. Zur Auftragserfüllung bindet er die ehemaligen Langzeitarbeitslosen in den Herstellungsprozess von Produkten und Dienstleistungen ein.

An dieser Stelle kommen die Bienen ins Spiel. Das IKW, sprich der Sozialbetrieb 'Honigwabe 2.0', produziert marktnah Erzeugnisse für den Imkereibedarf. Daneben verarbeitet er Naturrohstoffe, deren Produzentinnen fleißige Bienen sind. Verortetet sind sowohl die Bienen als auch der Sozialbetrieb in Rathenow. Zum Ende des Jahres 2023 arbeiteten in der 'Honigwabe 2.0' 17 Personen, davon zehn Frauen. Mit diesem hohen Frauenanteil von fast 60 Prozent ist die 'Honigwabe 2.0' unter den geförderten Sozialbetrieben im Land Brandenburg besonders hervorzuheben.

Tätigkeitsfelder der Teilnehmenden

Die Tätigkeiten haben hinsichtlich der kognitiven und körperlichen Anforderungen an die Zielgruppe eine sehr niederschwellige Charakteristik und sind deshalb für die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen mit multiplen Vermittlungshemmnissen sehr gut geeignet. Die sozialpädagogische und fachliche Begleitung führt die ehemals Langzeitarbeitslosen schrittweise an den Arbeitsalltag heran und schafft so die Voraussetzungen einer mittelfristigen Integration in den regulären Arbeitsmarkt. Folgende Tätigkeiten bietet der Sozialbetrieb an:

  • Montage und Reparatur von Wabenkästen
  • Verdrahten und Einlöten von Wabenrähmchen
  • Schleudern und Pressen von Honig
  • Abfüllen des gewonnenen Honigs in Verkaufsverpackungen
  • Etikettieren, Verpacken und Versenden der verschiedenen Honigprodukte
  • Gießen von Kerzen aus Bienenwachs
  • Gewinnung und Verarbeitung von Propolis und Blütenpollen

Viele kleine Schritte zur Arbeitsmarktintegration

Bienen sind faszinierende und soziale Insekten, die nur gemeinsam in Staaten (Völkern/Kolonien) überleben können. Durch die gute Zusammenarbeit im Bienenstock sind die Tiere sehr effizient und sorgen gemeinsam für die Produktion des Honigs. Ähnlich wie bei den Bienen lernen auch die die Teilnehmenden in der 'Honigwabe 2.0', dass es wichtig ist, zusammenzuarbeiten, zu kommunizieren und die Fähigkeiten jedes Einzelnen zu nutzen, um erfolgreich zu sein.

Der größte Erfolg für die Teilnehmenden ist natürlich die Integration in den regulären Arbeitsmarkt. Das gelang in der vorangegangenen Förderperiode bei nahezu 40 Prozent der Teilnehmenden. Jedoch sind die individuellen Hemmnisse oft so verschieden, dass viele kleine Schritte wie der Weg zur Schuldnerberatung helfen, um die Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen.

Der Förderansatz der sozialbetrieblichen Förderung wird auch in der Förderperiode 2021-2027 mit den bekannten Inhalten fortgeführt. Beibehalten wurde ebenso die Möglichkeit der fortlaufenden Antragstellung, sodass jederzeit ein Förderantrag entsprechend der ESF+-Richtlinie gestellt werden kann.

Richtlinie: 'Sozialbetriebe 2023'
Finanzierung: Gesamtsumme: 453.178,98 Euro, davon ESF+: 271.907,37 Euro
Titel: Förderung von sozialpädagogischer Begleitung und fachlicher Anleitung in Sozialbetrieben
Zuwendungsempfänger: Institut für Kommunikation und Wirtschaftsbildung GmbH (IKW)
Durchführungsort: Land Brandenburg
Durchführungszeitraum in der aktuellen Förderperiode: 22.12.2022 bis 31.12.2025
Kontakt: Ulf Hofmann, +49 3385 4997-15, ulf.hofmann@ikwrathenow.de

Logo: Gefördert aus Mitteln der Europäischen Union
Gefördert aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Brandenburg.