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'Stark vor Ort': Mit kommunalen Strategien Entwicklungschancen für Kinder verbessern

- Erschienen am 03.01.2024
Auf dem Podium v.l.n.r. Dr. Stefan Huber (Institut für kommunale Planung und Entwicklung Erfurt), Joachim Kay (Der Paritätische Brandenburg), André Schneider (Stadt Cottbus), Dr. Daniela Kroos (MSGIV), Moderatorin Katja Weber, © Agentur Medienlabor

Am 30. November 2023 fand im Bürgerhaus am Schlaatz in Potsdam die Auftaktveranstaltung zur neuen ESF+-Förderung 'Stark vor Ort – soziale Integration von armutsbedrohten Kindern und ihren Familien' statt. Mehr als 60 Interessierte informierten sich über Ursachen und Folgen von Kinderarmut sowie über die Unterstützungsmöglichkeiten, die das neue Förderprogramm bietet. Dr. Anne Schüttpelz war als Leiterin der ESF-Verwaltungsbehörde Brandenburg dabei und berichtet für BRANDaktuell von den Kernthemen der Veranstaltung.

Auftaktveranstaltung in Potsdam

Ulrich Wendte, stellvertretender Leiter der Sozialabteilung im für die Förderung zuständigen Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV), begrüßte die Anwesenden und betonte die Dringlichkeit, Kinderarmut auf allen Ebenen zu begegnen. Er ermutigte insbesondere die Landkreise und kreisfreien Städte, Armutspräventionskonzepte für ihre konkrete lokale Situation zu entwickeln.

Dr. Irina Volf vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V. verdeutlichte in ihrem anschließenden Vortrag sehr eindrücklich die Folgen von Armut für die verschiedenen Lebensbereiche der betroffenen Kinder und die gesamte Gesellschaft. Kinderarmut ist immer Familienarmut und die materielle Armut der betroffenen Familien prägt dauerhaft Bildungschancen, Gesundheit und soziale Entwicklung der Heranwachsenden.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurde das Förderprogramm näher vorgestellt, Erfahrungen mit kommunalen Strategien zur Armutsprävention diskutiert und viele Fragen beantwortet. Mehrere Teilnehmende betonten, dass es nicht ausreiche, Daten zu analysieren und Strategien zu entwickeln. Vielmehr mangele es an konkreten Unterstützungsangeboten vor Ort. Deutlich wurde auch, dass ein großer Bedarf nach weiterer Vernetzung und stärkerer Zusammenarbeit der lokalen Akteure besteht. Die gesamte Dokumentation der Veranstaltung finden Sie hier.

Begleitung durch Stiftung SPI

'Stark vor Ort' fördert kommunale Armutsbekämpfung gezielt durch Projekte in drei Bereichen, wobei Zuschüsse bis zu 80 Prozent gewährt werden. Der Schwerpunkt der Förderung liegt auf der Entwicklung kommunaler Konzepte zur Armutsprävention. Grundsätzlich kann jeder Landkreis und jede kreisfreie Stadt in Brandenburg hierfür einen Förderantrag stellen.

Darüber hinaus werden auch Projekte von Kommunen und freien Trägern unterstützt, die konkrete Angebote für armutsbedrohte Kinder und Familien vor Ort in den Bereichen Bildung, soziale Teilhabe, Gesundheit und Integration umsetzen. Die Projekte sollen die kommunalen Konzepte untersetzen und müssen daher von den jeweiligen Landkreisen oder kreisfreien Städten befürwortet werden. Eine Projektförderung ist aber auch in Kommunen möglich, die bislang noch kein Armutspräventionskonzept entwickelt haben.

Unterstützung erhalten Kommunen und freie Träger durch das Begleitprojekt von 'Stark vor Ort'. Die Stiftung SPI berät und unterstützt bei der fachlichen Vorbereitung der Antragstellung und steht auch während der Umsetzung an der Seite der Projekte. So sind unter anderem Qualifizierungs- und Vernetzungsangebote wie z. B. Erfahrungsaustausche geplant.

Jetzt Förderung beantragen

Die ersten Projekte sind bereits seit Oktober 2023 am Start: Cottbus und Frankfurt (Oder) entwickeln kommunale Armutspräventionskonzepte und fünf weitere Projekte bieten konkrete Unterstützung für armutsbedrohte Kinder und Familien in den Landkreisen Prignitz, Havelland, Potsdam-Mittelmark und Oder-Spree. Ab sofort können wieder Förderanträge über das Kundenportal der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) gestellt werden. Antragsschluss ist der 31. Januar 2024. Nutzen Sie auch die Gelegenheit, sich bei der ILB zur Antragstellung zu informieren – über das Infotelefon Arbeit unter 0331 - 660 2200.

Weitere Informationen zur ESF+-Förderung 'Stark vor Ort' erhalten Sie:


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Gefördert aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Brandenburg.