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Durch EU-Förderungen Aufschwung für die Region Havelland-Fläming

- Erschienen am 01.11.2024
Marvin Hänsel präsentiert das Regionale Zukunftszentrum Brandenburg (© KBS)

Zum zweiten Mal in diesem Jahr bot die KBS ihr neues Format 'Regional-Workshop' an, diesmal in der Region Havelland-Fläming. Dazu lud die KBS die zuständigen Landesministerien, Verwaltungsbehörden, die Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpartner, Projektträger und zahlreiche weitere Interessierte in den Bildungs- und Innovationscampus der Handwerkskammer Potsdam nach Groß-Kreutz ein.

Handwerk ist im Kommen

Begrüßt wurden die Gäste von Tilo Jänsch, dem Leiter des Bildungs- und Innovationscampus und stellvertretender Hauptgeschäftsführer der HWK Potsdam mit einer kurzen Vorstellung des Hauses und interessanten Daten und Fakten über den Ausbildungsmarkt in Brandenburg. So lernen aktuell rund 5.000 Lehrlinge und 800 Meisterschülerinnen- und schüler am 1996 eröffneten Campus. Handwerk, so Tilo Jänsch, ist im Kommen!

Vielfätige EU-Förderungen in der Region Havelland-Fläming

Verschiedene Referentinnen und Referenten der Handwerkskammer (HWK) Potsdam, des Regionalen Zukunftszentrums Brandenburg, der Hochschulpräsenzstelle Luckenwalde sowie der Lokalen Aktionsgruppen (LAG) Havelland und Fläming-Havel kamen in Groß-Kreutz zusammen, um sich über die Rolle der EU-Förderungen für die Region Havelland-Fläming auszutauschen. In einem ersten Beitrag präsentierten Pauline Schlautmann und Diogo Dias da Costa Vale von der Hochschulpräsenzstelle Luckenwalde das Projekt 'Circular Spaces - Förderung von Kreislaufwirtschaft im Kontext von Maker-Spaces'. In den Räumen der Hochschulpräsenzstelle befasst sich dieses INTERREG-Europe Projekt mit Fragen von Abfallvermeidung, Wiederverwertung von Rohstoffen und damit der Entwicklung von nachhaltigen Produkten. Zielgruppe sind vor allem Selbstständige und KMU in der Region. Sie können in Workshops lernen, wie sich zirkuläre Prinzipien in den täglichen Arbeitsablauf einbinden lassen.

Praktisches Lernen und Ausprobieren steht auch Mittelpunkt der Ausbildung zukünftiger Handwerkerinnen und Handwerker in Brandenburg. Andreas Linsdorf von der Handwerkskammer Potsdam zeigte, wie mit Hilfe von und mit EFRE-Mitteln, die aus der Aufbauhilfe REACT-EU zur Bewältigung der wirtschaftlichen und sozialen Folgen der COVID-19 Pandemie stammten, die technische Ausstattung des Bildungs- und Innovationscampus auf einen modernen Stand gebracht werden konnte. Das verbessert auch die Qualität der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU), die über den ESF+ gefördert wird. Ein gutes Beispiel, wie sich verschiedene Förderprogramme sinnvoll ergänzen!

Digitalisierung im Handwerksbetrieb: Von anfänglicher Skepsis hin zu großen Chancen

Für die Handwerksbetriebe in der Region ist auch das Thema Digitalisierung von zentraler Bedeutung. Unterstützung erhalten sie dabei vom Zukunftszentrum Brandenburg. Marvin Hänsel vom Zukunfts-zentrum stellte die umfangreichen Beratungs- und Begleitungsangebote für Handwerksbetriebe vor. Digitalisierung birgt viele Chancen für Handwerksbetriebe, stößt aber oft auf Skepsis. Notwendig sind Veränderungsbereitschaft und Verständnis von Digitalisierung als Optimierungschance für jeden Betrieb. Programme wie der EFRE geförderte Brandenburgische Innovationsgutschein (BIG)-Digital zur Förderung von Beratung, Schulung und Implementierung von Digitalisierungsvorhaben können dabei helfen!

Aber nicht nur die Technik steht im Mittelpunkt der Förderung. Mit dem ESF+-Programm 'Gutes Lernen im Betrieb' werden Auszubildende und Ausbilderinnen und Ausbilder darin unterstützt, Ausbildungsverhältnisse zu verbessern, Ausbildungsabbrüche zu vermeiden und die Ausbildungskultur zeitgemäß zu gestalten. Janet Kunau, die das Projekt bei der HWK Potsdam betreut, legt ihr Engagement auch noch in das Mentoring für geschlechteruntypische Handwerksberufe. Hier bringt sie Azubis und Handwerkerinnen und Handwerker mit der Peer-to-Peer Methode zusammen. Für die jungen Menschen zeigt sich dadurch, dass man es auch in einem geschlechteruntypischen Beruf schaffen kann!

Entwicklung des ländlichen Raums: Fokus auf Regionalität

Der letzte Programmpunkt ging dann noch einmal speziell auf die Förderung des ländlichen Raums ein. Ingrid Lankenau von der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Havelland und Heiko Bansen von der LAG Fläming-Havel beschrieben die mit dem aus dem ELER finanzierten LEADER-Programm Aktivitäten in der Region. Schwerpunkte sind dabei u. a. Regionale Lebensmittelproduktion, Projekte der Energiewende sowie der Tourismus. Ein Beispiel für die Kooperation verschiedener LEADER-Regionen ist der Fontaneradweg, der von Oberhavel in den Fläming führt. Besonders stolz sind die LEADER-Macher auch auf die umfangreiche Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, die dank eines Kleinprojektebudgets selbst über Projekte entscheiden dürfen.

  • Die KBS-Veranstaltung hat die wichtige und positive Rolle der EU-Förderung in der Region gezeigt.  Durch die unterschiedlichen Beiträge wurde deutlich, dass gerade die Einbindung regionaler Akteure, durch Partnerschaft und Öffentlichkeitsarbeit, dafür sorgt, dass Fördermittel sinnvoll und nachhaltig eingesetzt werden. Weitere Infos zum Partnernetzwerk KBS finden Sie auf deren Website.